Lohntransparenzgesetz: Ein Schritt zu fairer Bezahlung
- AKTIVadmin
- 13. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Das Lohntransparenzgesetz in Österreich zielt darauf ab, die Einkommensungleichheit zwischen Frauen und Männern zu reduzieren. Trotz gesetzlicher Regelungen verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch 18,4 % weniger pro Stunde als Männer. Ein erheblicher Teil dieser Lohnlücke bleibt unerklärt und deutet auf Entgeltdiskriminierung hin.
Maßnahmen zur Einkommenstransparenz
Pflicht zur Gehaltsangabe in Stelleninseraten
Seit 2011 müssen Stelleninserate das kollektivvertragliche Mindestgehalt sowie Informationen über mögliche Überzahlungen enthalten.
Einkommensberichte für Unternehmen
Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeitenden sind verpflichtet, alle zwei Jahre Einkommensberichte zu veröffentlichen, die Durchschnittseinkommen nach Verwendungsgruppen und Jahren aufschlüsseln.
Toolbox „Good Practice Einkommensbericht“
Eine praxisorientierte Anleitung zur Erstellung, Analyse und Kommunikation von Einkommensberichten wurde entwickelt, um Unternehmen bei der Umsetzung zu unterstützen.
Online-Gehaltsrechner
Ein Gehaltsrechner ermöglicht es Arbeitnehmer:innen, branchen- und regionsspezifische Gehälter zu vergleichen und unterstützt so bei Gehaltsverhandlungen.
EU-Richtlinie zur Lohntransparenz
Seit Mai 2023 ist die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz in Kraft, die bis Juni 2026 in nationales Recht umgesetzt werden muss. Diese Richtlinie stärkt die Rechte der Arbeitnehmer:innen, indem sie Auskunftsrechte über Gehälter einführt, Verschwiegenheitsklauseln verbietet und eine Beweislastumkehr bei Entgeltdiskriminierung vorsieht.
💡 Bedeutung für die Praxis
Stärkung der Verhandlungsposition: Transparente Gehaltsstrukturen ermöglichen es Arbeitnehmer:innen, informierte Entscheidungen zu treffen und ihre Verhandlungsposition zu stärken.
Förderung der Gleichstellung: Durch die Offenlegung von Gehältern werden bestehende Ungleichheiten sichtbar gemacht und können gezielt adressiert werden.
Verpflichtung der Unternehmen: Unternehmen sind angehalten, ihre Entgeltstrukturen regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um Diskriminierung zu vermeiden.
Weitere Informationen: